Blick von der Sydney Harbour Bridge auf das Opernhaus
Willkommen in der Metropole Sydney
Australien/Sydney 2.2.2014
Abschied aus Lombok mit den zahllosen Reisfeldern Mein Hotel in Senggigi auf Lombok weckte mich trotz mehrfacher Erinnerung wie erwartet in der Früh nicht auf. Die innere Uhr zeigte mir glücklicherweise jedoch die richtige Aufwachzeit an, und der Fahrer vom Bike-Verleih wartete bereits auf mich, als ich das Motorbike zurückbrachte. Ich stieg ein, wir holten mein Gepäck und fuhren zum Flughafen. Alles klappte sehr gut und ich war glücklich, Indonesien und Lombok endlich verlassen zu können. Das Wetter war gut und heiß, und beim Abheben sah ich ein letztes Mal die vielen Reisfelder von Lombok aus der Luft. Nach etwa einer halben Stunde landeten wir in Bali, wo ich einige Stunden Wartezeit bis zum Weiterflug nach Kuala Lumpur hatte. Ich flog zwar anfangs gegen die Richtung, doch einige hundert Euro Ersparnis ließen mich die Wartezeit als erträglich ansehen. So nahm ich mir Zeit und schaute mich auf dem gerade im Umbau befindlichen großen Airport in Bali um. Anflug auf Bali Eine Schrecksekunde gab es beim Aufgeben meines Gepäcks. Wie sich herausstellte, hatte die Agentur in Senggigi mein Gepäck nicht mitgebucht. Ich hatte kaum mehr indonesisches Bargeld und mein Koffer wog leider noch immer fünfundzwanzig Kilogramm. Da wäre eine schöne Summe fällig geworden, wenn die nette Dame am Schalter mir nicht geholfen hätte. Sie schlug vor, drei Kilogramm auszupacken, denn zwanzig Kilogramm plus zehn Prozent konnte sie tolerieren. Nach einigem Hin und Her öffnete ich meinen Koffer, was natürlich sehr unangenehm war, und packte die schweren Reiseführer in einen Plastiksack um. Beim Handgepäck war man offensichtlich nicht so genau. Nun hatte mein Koffer nur mehr zweiundzwanzig Kilogramm und das Problem war gelöst. Flughafen Bali Als wir um siebzehn Uhr aus Bali abhoben, war alles vergessen, und ich verließ Indonesien endgültig. Im Flieger lernte ich Mischa, einen Deutschen, und Komang aus Bali kennen, der gerade zu einem einjährigen Studienaufenthalt nach Sydney aufbrach. Während Mischa in Kuala Lumpur blieb, tat ich mich mit dem jungen Indonesier zusammen und wir warteten gemeinsam auf unseren Weiterflug. Danach klappte alles perfekt und wir hoben eine halbe Stunde vor Mitternacht in einer großen Maschine in Richtung Sydney ab. Gegen 11 Uhr vormittags am 8. Jänner 2014 landete unsere Maschine sicher am Kingsford Smith International Airport in Sydney, und ich betrat kurz darauf erstmals australischen Boden. Sydney Airport wie der Flughafen auch genannt wird ist der größte in Australien und liegt rund neun Kilometer südlich der Stadtmitte. Die Einreise klappte ohne Probleme, jedoch war ich von den Flügen ein wenig erschöpft und froh, mein Hotel vorgebucht zu haben. Relativ rasch gelang es mir, mit meinem Begleiter Komang ein preislich angemessenes Shuttle-Service in die City zu eruieren, und bald darauf waren wir mit einer Gruppe weiterer Touristen bereits zu unseren jeweiligen Hotels unterwegs. Museum of Contemporary Art am Circular Quay in Sydney Über die George Street gelangte ich später in weniger als zwanzig Minuten zum einmaligen Hafen Sydneys und mir stockte fast der Atem, als ich erstmals das weltberühmte Opernhaus und die nicht minder bekannte Harbour-Bridge zu Gesicht bekam. Das Wetter war nicht besonders, der Himmel war bedeckt, doch das spielte bei meinem ersten Besuch keine Rolle. Ich war auch viel zu müde, um hier noch lange zu verweilen, aber ein erster Eindruck musste einfach sein. Gleich neben dem Quay liegen auch The Rocks, das älteste Viertel Sydneys, welches kurz nach der Landung der ersten Europäer in der Bucht entstanden war. Straßenkunst der Aborigines am Circular Quay Auf der Suche nach einem neuen Hotel begab ich mich dieses Mal auch in die Backpacker-Szene, nachdem mir das aufgrund der hohen Preise in Sydney angeraten worden war. Ich schaute mir zwei Hostels an, musste aber eindeutig feststellen, dass diese genauso teuer oder sogar teurer waren im Einzelzimmer als ein Hotel zu einem Sonderpreis. Bei der Qualität hinkten sie aber hinterher. Das kam für mich nicht in Frage. In einem kleinen Café klinkte ich mich ins Internet und fand schnell ein Hotel in der Nähe, das ein passendes Angebot abgegeben hatte. Zufällig war es auch in der Nähe, und ich stattete dem Haus einen Besuch ab. Kreuzfahrtsriese am Circular Quay neben der Harbour Bridge Sydney ist mit rund 4,7 Millionen Einwohnern die größte Stadt Australiens und die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales. Sie wurde am 26. Jänner 1788 gegründet und ist das Industrie-, Handels- und Finanzzentrum des australischen Kontinents sowie ein wichtiger Tourismusort. Die Weltstadt beherbergt auch zahlreiche Universitäten, Museen und Galerien. Sie ist römisch-katholischer und anglikanischer Erzbischofssitz, aber nicht die Hauptstadt Australiens. Die Hauptstadt heißt Canberra. Mit dem Bus fuhr ich später zur Central Station, dem Hauptbahnhof der Stadt und blickte mich in dem Gebäude ein wenig um. Der Bahnhof liegt am südlichen Ende der George Street und nahe meinem neuen Hotel. Dann stolperte ich mehr zufällig über die Christ Church St. Laurence und traf im Inneren auf eine ältere Dame, die mir ein wenig Unterricht in Australienkunde gab. Das war ungemein hilfreich an meinem zweiten Tag im Land, und ich plauderte sicher eine halbe Stunde mit ihr. Central Station am südlichen Ende der George Street Ich kam zum Circular Quay und sah die Aborigines, die Ureinwohner Australiens tanzen und auf ihren Musikinstrumenten spielen. Der Sound klang interessant und war in der Zwischenzeit elektronisch verstärkt. Am Kai lag ein riesiges Kreuzfahrtschiff vor Anker, das wohl nicht unter die ebenfalls gewaltige Harbour Bridge gepasst hätte. Vis-a-vis das Opernhaus und im Süden die prächtige Skyline des CBD, ich hatte niemals zuvor eine beeindruckendere Weltstadt gesehen. Ich wanderte zur Oper und begutachtete das weltberühmte von der UNESCO als Welterbe gelistete Gebäude von allen Seiten. Sydney Opera House in der Abendsonne Das Wetter war auch am zweiten Tag bewölkt und damit die Fernsicht ein wenig getrübt. Unterwegs in Sydneys Nachtleben Am neuen Vormittag buchte ich mein Hotel für die nächsten fünf Tage und frühstückte anschließend in einem Straßencafé. In Australien ist in den Hotelbuchungen das Frühstück nicht inkludiert. Später kam ich bei einer Autovermietung vorbei und erkundigte mich vorsorglich über die aktuellen Preise. Es war ein Schock. Zudem war der Angestellte eiskalt und nicht kooperativ. Ich beschloss, zu dieser Firma nicht mehr zu gehen. Vom Buschauffeur am Flughafen hatte ich ohnehin ein paar Tipps bekommen, denen ich in den nächsten Tagen nachgehen wollte. Mit dem Bus fuhr ich dann zum Circular Quay, den ich über den Macquarie Platz betrat. Endlich war es zumindest zeitweise sonnig, was das gesamte atemberaubende Areal gleich in ein neues Licht warf. Ich sah wieder ein neues Kreuzfahrtschiff im Hafen und beobachtete die Be- und Entladung des Kolosses. Da mussten tausende Menschen an Bord sein. Blick von der Harbour Bridge auf den Circular Quay und den Central Business District Ich wollte an diesem Tag die Sidney Harbour Bridge besteigen. Über The Rocks näherte ich mich langsam an, bis ich über die Bridge Stairs auf einen Fußweg gelangte. Schon von dort hatte ich einen großartigen Ausblick, doch das war nur ein Vorgeschmack. Ich stieg auf den Pylon Aussichtspunkt, den gewaltigen Südost-Tragepfeiler der Brücke. Dort gibt es auch ein kleines Museum über die Geschichte des Bauwerks und am Schluss kann man eine Diashow genießen. Der Ausblick über den gesamten großartigen Hafen, das Opernhaus, die Brückenkonstruktion selber und den CBD ist einfach einmalig und umwerfend. Ich nahm mir jede Menge Zeit, um diese unvergesslichen Momente zu erleben. Sydney Harbour Bridge Sydney Harbour Bridge in der Abendsonne Manly im Norden Sydneys gelegen ist ein Vorort auf einer Landenge zwischen dem offenen Südpazifik und den geschützten Stränden im Hafenbereich. Ich beschloss, am nächsten Tag dorthin überzusetzen. Der eigentliche Grund für meine Fahrt nach Manly war, dass ich einmal mit einer Fähre den grandiosen Naturhafen Sydneys durchqueren wollte. Vom Circular Quay fahren täglich ein paar Dutzend Boote und Fähren ab, und es war leicht, schnell eine Überfuhr zu buchen. Der Hafenbereich mit den imposanten Attraktionen war jedes Mal aufs Neue eine Augenweide. Manly North Head Blick vom North Fort Aussichtspunkt auf Sydney Ich befand mich an der schmalsten Stelle der Landenge und über den Corso waren es nur wenige hundert Meter bis zum gegenüberliegenden Manly Beach. Entlang dieser alleeartigen Fußgängerzone liegen hauptsächlich diverse Geschäfte, eine Kirche und Wohnhäuser. Der Tag brachte extrem heißes Wetter, und dementsprechend voll präsentierte sich der Strand. Ich wanderte vorbei am Shelly Beach, wo es auch Schwimmbecken mit Salzwasser gibt, ehe ich in den Sydney Harbour Nationalpark kam. Dort ging es zwischen staubtrockenen Büschen ein wenig bergauf. Die immense Feuergefahr war allgegenwärtig. Am Areal lagen gewaltige Steine und gelegentlich spendeten ein paar Bäume ein wenig Schatten. Hin und wieder zeigten sich mittelgroße Echsen im Unterholz. Im Osten konnte ich ins wilde Meer hinabblicken. In den 1880er Jahren wurde hier eine Sandsteinmauer errichtet, die das angesiedelte Quarantänegebiet vom Land der Katholischen Kirche trennen sollte. Ein enger Durchgang markierte den Weg. Dann kam ich zu mehreren alten Maschinengewehrstellungen, deren Aufgabe es war, Sydney im Zweiten Weltkrieg gegen feindliche Flugzeuge zu schützen. St. Patrick´s Estate in Manly Es ist immer schön, unseren deutschen Nachbarn im Ausland zu begegnen Die Royal Botanic Gardens sind ein schöner Ort in Sydney direkt neben der Oper und dem Circular Quay an der Farm Cove gelegen. Doch das Besondere an diesem Park war für mich nicht die Pflanzenvielfalt oder die gepflegte Anlage als Gesamtes sondern die einmalige Lage dieses Gartens. Die Aussicht über den Hafen mit den vielen Booten und Schiffen, die Harbour Bridge, das Opernhaus und insbesondere auch die Skyline sind beeindruckend und einmalig. Der über dreißig Hektar große Park wurde an dieser Stelle im Jahr 1816 als Teil der Gärten des Gouverneurs gegründet. Spezialität in den Royal Botanic Gardens Wie schon gewohnt ging ich zum Circular Quay, umrundete das Opernhaus und betrat wenig später die königliche Gartenanlage. Der Eintritt in die Grünanlage ist kostenlos und man kann sich frei im Gras bewegen. Im Gras saßen und lagen viele Menschen, jeder wie er wollte. Ich kam an einigen interessanten Bäumen vorbei, faszinierend blieb für mich jedoch vor allem der Blick in den Central Business District, der gleich hinter dem Park liegt. Dieser scheinbare Gegensatz zwischen Natur und Beton schien hier gut gelöst. Ein umgekippter Baum mit interessanter Form zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Er hatte überlebt und wahr nun zu einem kleinen Wahrzeichen des Parks aufgestiegen. Ich umrundete die Farm Cove Bucht und stieß auf Mrs. Macquaries Point, einen Felsen, den der damalige Gouverneur im Jahr 1810 für seine Frau in die Form eines Stuhls bringen ließ. Blick auf den Central Business District von den Royal Botanic Gardens Ich durchschritt The Domain und stieß im Süden auf die großartige St. Mary´s Kathedrale. Schon der Anblick von außen war wunderschön und das optische Vergnügen setzte sich im Inneren der Kirche fort. Einzig ein hysterischer Sicherheitsbeamter, der das sinnlose Fotografier-Verbot mit Argusaugen überwachte, trübte den Eindruck. In der großartigen St. Mary´s Kathedrale Gegenüber der Kathedrale liegt der Hyde Park, der aufgrund des Sydney Festivals gut besucht war. Über die Market Street und den dort befindlichen Sydney Tower kehrte ich in mein Hotel zurück. Am Abend traf ich Daniel und wir spazierten ein wenig durch die Stadt und den Hyde Park. Im Hyde Park liegt auch das Anzac Memorial, das mir durch die Beleuchtung erst so richtig aufgefallen war. Der Anzac Day am 25 April ist ein Nationalfeiertag in Australien, Neuseeland und Tonga, wobei Anzac für „Australien and New Zealand Army Corps“ steht. Das Datum erinnert an den 25. April 1915, den Jahrestag der ersten Militäraktion der gemeinsamen Truppen im Ersten Weltkrieg. Da wir beide ziemlich müde waren, hielt es uns nicht wirklich lange in der Stadt. |